Die Oberneuchinger zeigen Interesse an ihrem Ort, denn die Bürgerversammlung zur Ortsmitte am Mittwoch im Gasthaus Neuwirt war gut besucht. Bei der ersten Veranstaltung im März 2013 war dies noch nicht der Fall. Jetzt aber sind die Planungen konkreter.
Ziel ist es laut Bürgermeister Hans Peis, „die dörfliche Struktur zu sichern und zu bewahren“. Zudem soll ein „Aushängeschild geschaffen werden, damit die Ortsmitte Oberneuching ein attraktiver Mittelpunkt wird“.
Dazu hatte die Gemeinde einen Wettbewerb ausgelobt. Den ersten Preis hatte das Landschaftsarchitekturbüro Lex-Kerfers aus Emling gewonnen. Rang zwei ging an das Münchner Büro Zwischenräume. Beide Entwürfe haben dem Gemeinderat gut gefallen. Die Mehrheit des Gremiums entschied, dass der Zweitplatzierte den Auftrag erhält. Mechthild Siegen-burg und Barbara Weihs stellten jetzt ihre Planungen vor.
Durchgängig soll Naturstein in den Farbschattierungen von hellgrau bis beige verlegt werden. Der Brunnen bleibt erhalten. Ein weiteres Anliegen ist die naturnahe Gestaltung. Die vorderste Linde am Rathaus bleibt erhalten, die Douglasien werden jedoch entfernt. Weitere Pflanzungen sind neben dem Kindergarten mit Blick aufs Gebäude geplant. Damit der Kirchplatz auch ins rechte Licht gerückt wird, wird ein eigenes Beleuchtungskonzept erarbeitet. Mobile Sitzelemente sollen zum Verweilen einladen. Zudem soll mit diesen Natursteinwürfeln auch verhindert werden, dass die Fläche als Parkplatz missbraucht wird. Es werden jedoch sechs weitere Stellplätze geschaffen. Zudem bekommt der Maibaum einen zentralen Standort.
Der Zaun vom Pfarrhaus wird entfernt, damit ein offener Platz in Verbindung mit dem Rathaus entsteht. Eine Zuhörerin befürchtet, dass dort noch mehr Hundekot die Wiese versaut. „An so etwas habe ich gar nicht gedacht“, meldete sich Pfarrer Dr. Franz Gasteiger zu Wort. Er schlug vor, eine Kampagne unter dem Titel „Was ist mir mein Dorf wert?“ ins Leben zu rufen. Peis findet die Idee gut.
Die Verkehrsführung ist noch nicht in trockenen Tüchern. Fakt ist, dass die St.-Martin-Straße beidseitig befahrbar bleibt. Die Tassilo-straße wird wahrscheinlich eine Einbahnstraße. Offen ist noch, ob von Süden oder Norden. Ziel ist eine Verkehrsberuhigung
Der frühere Gemeinderat Ewald Maier machte darauf aufmerksam, den Hochwasserschutz nicht zu vergessen.
„Wie teuer wird’s denn?“, fragte ein Zuhörer nach. Eine Kostenschätzung gibt es laut Peis noch nicht. „Ein grober Rahmen mit 800 000 Euro ist nicht ganz unrealistisch“, meinte der Rathauschef. Die Gemeinde hat einen Antrag auf Städtebauförderung gestellt. An Zuschüssen gibt es etwa 60 Prozent. Start der Umsetzung ist nicht vor 2016.
Informationen aus erster Hand bekamen die Zuhörer über die geplante Neugestaltung der Ortsmitte Oberneuching (Bild oben). Die Pläne hängen weiter im ersten Stock des Rathauses aus. „Wir nehmen gerne jederzeit Anregungen auf“, sagte Bürgermeister Hans Peis. In die Planungen integriert sind das Areal am Rathausplatz und der Kirchplatz (Bild links), für den ein Beleuchtungskonzept entwickelt wird. Ein wichtiger Punkt ist zudem die Parkplatzsituation auf dem Areal. Denn zu den Hol- und Bringzeiten am Kinderhaus herrscht dort Parkplatznot.
Text und Fotos von DANIELA OLDACH im Erdinger Anzeiger vom 1. November 2014