Page 28 - 45 Jahre CSU Neuching
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Chronik des CSU-Ortsverbandes Neuching
Wer nun immer noch nicht müde war, konnte sich das Gesicht schminken lassen und
als Batman, Prinzessin oder Cowboy über den Hof fegen. Die Lieblinge der Kinder waren die
zwei Haflinger, mit denen sie eine Kutschenrundfahrt unternehmen durften, Die
Erwachsenen konnten bei einem Quiz leine Reise nach Berlin gewinnen. Der Erlös aus dem
Verkauf von Kuchen und Kaffee kommt auf das Oberneuchinger Kirchenrenovierungskonto.
sk/Foto: Kressierer.
Aus dem Erdinger Anzeiget
Staatsregierung bläst zur Bildungsoffensive
Qualität des Unterrichts soll steigen
Erhard räumt ein, dass einige Teilhauptschulen gefährdet sind
Neuching - Nur rund 20 Besucher wollten sich am Donnerstag über das Thema
"Bildungsoffensive Bayern - wir gestalten unser gegliedertes Schulsystem für das nächste,
Jahrtausend" informieren. Dennoch folgte auf das Referat von Josef Erhard,
Ministerialdirektor im Staatsministerium für Unterricht und Kultus, eine rege Diskussion.
Zu der Veranstaltung hatte der CSU-Ortsverband eingeladen. Der wichtigste Grund für
die "Bildungsoffensive" in Bayern sei das Ziel, die Kinder auf die neuen Anforderungen in
einer Zeit, in der Wissen immer schneller veralte, besser vorzubereiten, sagte Erhard. Dazu
sei aber eine "innere Schulreform" notwendig.
Dies bedeute, dass die Qualität des Unterrichts gesteigert, die Lehrer entsprechend
motiviert und die Eigenverantwortung der Eltern z und Schüler gestärkt werden müßten.
Auch die Stellung der Schule muss nach den Worten Erhards aufgewertet werden.
Wie Versuche und Studien vor kurzem gezeigt hätten, mangele es den Schülern vor
allem an mathematisch-naturwissenschaftlichem Grundwissen. Auch Fremdsprachen fänden
zu wenig Beachtung, sagte Erhard. Er erläuterte insbesondere die Reformvorschläge der
bayerischen Staatsregierung. Beiden Lehrplänen für die Hauptschulen sei demnach
vorgesehen, sowohl die alten "Kulturtechniken" wie Lesen, Schreiben, Rechnen als auch die
neuen - etwa die Beherrschung mindestens einer Fremdsprache und das Computerwissen -
verstärkt zu fördern.
An Realschulen, die künftig sechsstufig sein werden, soll eine zweite Fremdsprache
eingeführt werden, an den Gymnasien bis zu vier Fremdsprachen. Erhard gab ich als
Fürsprecher der sechsstufigen Realschule zu erkennen. Diese werde nicht zur Abwertung
der Hauptschule führen, weil auch dort in so genannten "M-Klassen" die Mittlere Reife
erworben werden arm, antwortete Erhard auf die Frage eines Zuhörers.
Auch den Verdacht, diese Form der Mittleren Reife sei weniger wert, wies er zurück.
Allerdings - in diesem Punkt bestätigte Erhard die Befürchtungen von Eltern und Gemeinden
- werde es weniger Teilhauptschulen geben, und die Hauptschüler müssten dadurch weitere
Schulwege in Kauf nehmen. Doch wäre diese Situation laut Erhard nach dem Jahr 2005
vermutlich auch ohne sechsstufige Realschule eingetreten.
Bürgermeister Heinrich Krzizok, der auch der Vorsitzende des Finsinger
Schulverbandes ist, wies auf die steigenden Kosten hin, die den Gemeinden durch die
Schülerbeförderung entstünden. Er ging auch auf die Schwierigkeiten bei der
Mittagsbetreuung ein. Dafür gebe es derzeit zu wenig Räume, und auch beim Personal seien
Engpässe zu verzeichnen. Erhard entgegnete, dass dieses Problem bereits in eigenen
Arbeitsgruppen diskutiert werde, er forderte jedoch auch von den Eltern mehr Initiative. Wie
er sagte, kann er sich gerade in diesem Punkt bei größerer Gewichtung von
Eigenverantwortung von Schule und Eltern "unkonventionelle" und für die Situation der
Schule "maßgeschneiderte" Lösungen vorstellen. Anschließend musste der Referent noch
viele Fragen aus dem Zuhörerkreis beantworten. – wlb
© CSU-Ortsverband Neuching – zusammengestellt von Hans Markus Wellers Seite 28 von 143