Landschaft und Naturraum
Das Gemeindegebiet
umfasst zwei unterschiedliche naturräumliche Haupteinheiten, die etwa entlang des Mittleren Isarkanals aufeinandertreffen:
Im Osten liegt das flachhügelige Altmoränengebiet des Isen-Sempt-Hügellandes.
Im Westen erstreckt sich die Münchener Schotterebene mit dem Erdinger Moos.
Im äußersten Westen reicht das Gemeindegebiet bis in die Hochterrassenreste der Schotterebene bei Eicherloh hinein.
Topografie und Höhenlage
Der Höhenunterschied im Gemeindegebiet beträgt rund 50 Meter:
Höchster Punkt: Hügelkuppe östlich von Oberneuching, 532 m über NN
Tiefster Punkt: Bachlauf der Dorfen beim Anwesen Stegmaier, 474 m über NN
Lage der Orte:
Oberneuching: am Westhang des Hügellandes auf 499 m über NN
Niederneuching: direkt am Moosrain auf 492 m über NN
Wolfsleben: in der Niederung des Erdinger Mooses auf etwa 479 m über NN
Geologische Entstehung
Altmoränengebiet (Osten)
Das Altmoränengebiet entstand in der Riß-Eiszeit, als ein Gletscher aus dem Inntal bis in diese Region vordrang. Die dabei entstandenen Moränen bestehen aus:
alpinen Gesteinsbrocken
vermischt mit Lehm und Sand
Auf den Hügelkuppen liegen Lößablagerungen, die während der späteren Würm-Eiszeit als kalkhaltiger Feinstaub abgelagert wurden.
Münchener Schotterebene (Westen)
Die Schotterebene entstand in der Würm-Eiszeit durch Schmelzwasserströme. Diese lagerten auf dem tertiären Flinzuntergrund Niederterrassenschotter ab, der überwiegend aus rundgeschliffenem Kalkgeröll besteht.
Gewässer und Entwässerung
Hauptgewässer ist die Dorfen, die beim Ismaninger Speichersee
entspringt und nördlich von Eitting in die Isar mündet. Sie durchfließt das Erdinger Moos über Lüß, Wolfsleben, Niederneuching bis Moosinning. In die Dorfen münden mehrere kleinere Bäche:
Bubbach
Angergraben
Tiefenbach / Lausbach
→ alle entspringen im Altmoränenhügelland
Weitere bedeutende Moosgräben, die das Erdinger Moos durchziehen:
Gfällach
Gfängbach
Proweiler Bach
Entlang des Moosrains verläuft der Mittlere Isarkanal, teilweise auf einem Damm.
Bodenbeschaffenheit
Im Altmoränen-Hügelland:
Lößlehmböden und feinsandige, lehmige Lößböden
→ besonders fruchtbar und landwirtschaftlich wertvollIm Süden Übergang in:
Braunerden mit geringerer Sättigung
stark vernässte, aber tiefgründige Böden
→ ebenfalls für Landwirtschaft geeignet
In der Münchener Schotterebene:
Vorherrschend: Niedermoorerden, ehemals kalkreich
→ durch Grundwasserabsenkung ackerfähig, aber ohne natürliche Nährstoffzufuhr
→ landwirtschaftlich nur mit hohem Düngeaufwand nutzbarUntergrund: Kalkgeröllschicht, heute wirtschaftlich bedeutend für die Kiesgewinnung