Der Landkreis Erding hat zwei neue Ehrenringträger: den früheren MdB Max Lehmer und Anni Hartl.
Maximal zwölf lebende Personen dürfen sich ihn an den Finger stecken – den Ehrenring, die höchste Auszeichnung, die der Landkreis Erding zu vergeben hat. Zu dem erlauchten Kreis aus Werner Brombach, Josef Mundigl, Xaver Bauer, Marianne Rötzer und Hans Zehetmair gehören seit Montag auch der frühere Bundestagsabgeordnete Max Lehmer aus Neuching und Anni Hartl aus Lengdorf. Die Verleihung fand in einem Festakt im Schrannensaal der Sparkasse statt, neun Jahre nach der letzten Auszeichnung.
Es war ein emotionaler Moment, als Lehmer den Ring in Empfang nahm. Der CSU-Politiker hatte nach einer Herz-OP einen Schlaganfall erlitten und war dem Tod näher als dem Leben. Seine Gattin Marianne fuhr ihn im Rollstuhl zum Goldenen Buch.
Landrat Martin Bayerstorfer betonte, dass mit dem Ehrenring nicht nur Lehmers Engagement als Bundestagsabgeordneter (2005-2013) gewürdigt werde, vielmehr zeichne man heute „ein Universaltalent“ aus. Dem Kreistag gehörte Lehmer von 1976 bis 1996 und noch einmal von 2008 bis 2014 an. 30 Jahre lang, von 1978 bis 2008, saß er im Neuchinger Gemeinderat. Bayerstorfer erinnerte daran, „dass die Agrarpolitik eines der Themenfelder war, das Max Lehmer besonders am Herzen lag, und hier vor allem die Politik für den Ländlichen Raum – Agrarstruktur, Natur- und Landschaftsschutz, Breitbandversorgung, Bauen im Außenbereich“. Aber auch die Ernährung der Weltbevölkerung habe Lehmer umgetrieben, besonders Äthiopien sei ihm am Herzen gelegen.
Viel länger war Lehmer in der Volkstums- und Brauchtumspflege engagiert. „Vor allem die Volksmusik hat es ihm angetan“, sagte Bayerstorfer. 40 Jahre lang trat er mit Hans Janz und Hans Laurent als Eicherloher Dreigsang auf, wofür sie 1990 den Kulturpreis des Landkreises erhalten hatten. „Max Lehmer hat die Volksmusik wieder populär gemacht und andere dazu gebracht, Volksmusik zu pflegen“, würdigte der Landrat. Weiter erinnerte er an Lehmers Rolle als Brauchtumspfleger im Kulturverein Jagdhaus Maxlruh. Lehmer sei ein „leuchtendes Vorbild“.
Quelle: Hans Moritz im Erdinger Anzeiger vom 15.12.2021